Zeppelintribüne: Weiterentwicklung als Begegnungsort, mehr Freiraum für Künstler*innen und Bereitschaft für Dialog

Die Ereignisse um die Entfernung des, von einer unbekannten Künstler*innengruppe aufgemalten Regenbogens an der Zeppelintribüne, schlagen nicht nur in den sozialen Medien hohe Wellen. Auch wir haben uns Gedanken dazu gemacht und sind im Austausch mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden. Denn gerade jetzt bedarf es für Kulturschaffende mehr Freiraum durch die Stadt. Die Anzeige gegen Unbekannt – mit Verweis auf den Denkmalschutz – ist kein geeignetes Mittel, um nun im Nachgang in den Dialog zu treten. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sich bei den Farben – laut unserem derzeitigen Wissensstand – um Trockenfarben auf Mineralbasis handelte und zu keiner Zeit Schäden an der Oberfläche zu erwarten waren.
Wir stellen deswegen zur Behandlung im zuständigem Ausschuss folgenden Antrag:

• Die Stadt berichtet über die Gründe, die zur Anzeige und frühzeitigen Entfernung der temporären Kunstaktion Regenbogen Präludium geführt haben.
• Die Verwaltung erstattet Bericht über die Sachbeschädigungen an der Zeppelintribüne in den vergangenen zehn Jahren, in welcher Form und in welchem Zeitraum diese verfolgt wurden.
• Die Stadt erstellt nach dem Bericht vom 12. März 2020 einen weiteren Bericht zur Weiterentwicklung der Zeppelintribüne und des Zeppelinfeldes als Lern- und Begegnungsort.

• Die Verwaltung legt eine Liste von Organisationen, Akteur*innen des kulturellen und politischen Lebens, Architekten etc. in Nürnberg vor, die in die Neugestaltung des Reichparteitagsgeländes bislang involviert waren.
• Die Stadt berichtet über mögliche Maßnahmen, wie eine Umgestaltung der Zeppelintribüne erfolgen kann, damit sie Nürnbergs Ansehen als Stadt des Friedens und der Menschenrechte gerecht werden kann. Gleichzeitig darf es keine Pilgerstätte mehr für Anhänger der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft sein.
• Die Stadt erklärt, welche präventiven Maßnahmen sie bislang gegen den Missbrauch der Zeppelintribüne durch rechtsextreme Gruppierungen ergriffen hat und welche Maßnahmen hierzu in Planung sind.

Ihr*e Ansprechpartner*in:
Uwe Scherzer/Uschi Unsinn

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