Sollte die juristische Prüfung um den geplanten Ausbau des Frankenschnellwegs endgültig beigelegt werden, könnten 2026 die Arbeiten beginnen. Mittlerweile werden die Kosten des sogenannten kreuzungsfreien Ausbaus auf circa gut eine Milliarde Euro beziffert – sofern dieser zeitnah umgesetzt wird. Auch wenn Ministerpräsident Dr. Markus Söder mündlich eine Förderung von 80 Prozent in Aussicht gestellt hat – jedoch wurde diese weder konkretisiert noch bestätigt – so sollten diese Planungen nochmals gründlich geprüft werden.
Es ist unbestritten, dass der Frankenschnellweg in die Jahre gekommen ist und Maßnahmen unbedingt erforderlich sind. Jedoch läuft der autobahnähnliche Ausbau mit Tunnel hier unseren Zielen hinsichtlich Klimaschutz und Verkehrswende zuwider. Neben dem Wohl der Menschen muss aber genau dies im Vordergrund stehen.
Im Mittelpunkt stehen dabei
- der Verzicht auf den Bau eines Tunnels,
- die Bündelung der Fahrbahnen des Frankenschnellwegs entlang des Bahndamms sowie eine Vereinfachung der Kreuzungsbereiche,
- Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner:innen,
- die Schaffung von neuen Grünflächen sowie die bessere Verbindung von Stadtteilen durch einen Park südlich des Frankenschnellwegs in der Dimension der Hallerwiese sowie
- die Beschleunigung der Mobilitätswende mit deutlich verbesserten Rad- und Fußwegen zwischen Gostenhof, St. Leonhard und der Südstadt.
Dieser Vorschlag übernimmt aber auch Konzepte der bisherigen Planungen wie den Neubau der Bahnunterführungen und den Bau der Emmy-Noether-Straße.
Diese Alternative zu den aktuellen Planungen ist umweltfreundlicher und mit erheblich weniger Belastungen für Anwohner:innen und Verkehrsteilnehmer:innen während der dann kürzeren Bauzeit verbunden. Sie ist zudem deutlich günstiger, da auf die sehr aufwändigen Tunnelbauwerke und deren späteren Unterhaltskosten verzichtet wird. Des Weiteren wäre die Stadt dank großflächiger Entsiegelung mit Schwammstadt-Prinzip unter anderem für Starkregen-Ereignisse besser gewappnet und die Anwohner:innen würden von Lärmschutz, Verkehrsberuhigung und dem neu angelegten Stadtteilpark profitieren. Zudem beenden die vereinfachten Kreuzungen mit anderen Ampelschaltungen deutlich den Stau.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung
- prüft den vorgelegten Alternativvorschlag und konkretisiert, wie viele Fahrspuren und Platz benötigt werden, um den erwarteten Verkehr sinnvoll abzuwickeln,
- berichtet darüber, wie viel Fläche für einen Park damit zur Verfügung stehen wird,
- erstellt auf Basis der vorgelegten Informationen eine Kostenschätzung sowie einen möglichen Zeitplan,
- berichtet, ob ein Planfeststellungsverfahren notwendig ist und welche Klageberechtigten es geben kann,
- klärt etwaige Fördermöglichkeiten,
- stellt die Vor- und Nachteile dieses Alternativ-Vorschlags dem der ursprünglichen Planung gegenüber.
Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock
Ihr Ansprechpartner:
Alexander Kahl
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