Frau mit Megaphon vor städtischem Hintergrund

Geschlechtergerechtigkeit in der Nürnberger Kulturlandschaft

Der Equal Pay Day 2023 am 23.04.2023 widmete sich mit dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ dem Gender Pay Gap im Kunst- und Kulturbereich. Die unbereinigte Lohnlücke zwischen Frauen und Männern lag in Deutschland in allen Branchen im vergangenen Jahr bei 18 Prozent – in Bayern sogar bei 21 Prozent.

In Kunst und Kultur ist die geschlechtsspezifische Einkommenslücke signifikant größer: Hier lag der Gender Pay Gap bei durchschnittlich 30 Prozent im Jahr 2021. In einzelnen Bereichen der Branche reichten die Honorarunterschiede sogar bis zu 47 Prozent!

Auch der auf neuer Datenbasis errechnete Gender Pay Gap für das Jahr 2022 von 20 Prozent in Kunst und Kultur liegt weiterhin über dem branchenübergreifenden Durchschnittswert und zieht somit weiterreichende Folgen nach sich.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

  • Auf welche Weise wird Equal Pay und Parität im Geschäftsbereich Kultur und der Kulturförderung bereits befördert? (Stichworte: Überprüfung auf geschlechterspezifische Ungleichheiten in den Honorarempfehlungen der kommunalen Förderrichtlinien, Parität in den Fördergremien und Preisjurys, Überprüfung der Vergütungsstruktur auf geschlechterspezifische Ungleichheiten, Förderprogramme zur Erreichung der Parität)
  • Wie ist das Verhältnis männlicher/weiblicher Personen auf der 1-3 Leitungsebene der Nürnberger assoziierten Einrichtungen und den städtischen Kulturdienststellen des Geschäftsbereichs Kultur?
  • Wie hat sich die Präsenz von Werken von Frauen bzw. FLINTA* in den städtischen Museen inkl. Kunsthalle, Kunstvilla, Künstlerhaus seit dem Jahr 2000 entwickelt? Gibt es ein Konzept bzw. eine Strategie für Geschlechtergerechtigkeit in diesen Häusern?
  • Gibt es unterstützende Maßnahmen zur Kinderbetreuung für Kulturschaffende mit abendlichen Auftritten durch die Stadt?
  • Welche Maßnahmen ergreift die Verwaltung in Hinblick auf Vernetzung und Empowerment von weiblichen Kulturschaffenden? Sieht die Verwaltung hierzu einen städtischen Auftrag?
Natalie Keller

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller

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