Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen schaffen
Im Frühjahr 2022 wurde der Planungsstand zum Lückenschluss der Straßenbahn zwischen Gibitzenhof und Finkenbrunn der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnach sollen die Straßenbahnen ab Ende 2025 vom Südfriedhof direkt in Richtung Plärrer verkehren. Im Hinblick auf die Radinfrastruktur fällt jedoch auf, dass diese im Planungsgebiet kaum verbessert wird – obwohl auf dieser Strecke ein wichtiger Abschnitt der Radvorrangrouten verläuft. So hat der Radstreifen oftmals nur eine Breite von 1,60 Metern, außerdem fehlen an den Knotenpunkten klare Regelungen für linksabbiegende Radfahrende.
Generell sollten die Baumaßnahmen dazu genutzt werden, um eine Verbesserung der Anbindung für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen zu erreichen – wie der Platz rund um den Heistersteg, der wegen der Versetzung der Wendeschleife in Gibitzenhof entstehen soll. Zudem wäre eine Verbesserung von Rad- und Fußgänger*innenwegen zum Dianaplatz wünschenswert.
Während in anderen Teilen Nürnbergs überbreite Kfz-Fahrspuren zurückgebaut werden, sind diese insbesondere im westlichen Teil des Lückenschlusses vorherrschend. Für Radfahrende stellt dies eine erhebliche Gefährdung dar. Hinzu kommt, dass in großen Abschnitten eine gemeinsame Führung von Rad- und Fußverkehr geplant ist, was vor allem bei Radvorrangrouten zu Konflikten führen kann.
Im Gegenzug dazu ist auf der Vorrangroute zwischen Eibach und Hasenbuck keine Radinfrastruktur vorgesehen, obwohl es sich bei der Brücke an der Julius-Loßmann-Straße („Mausloch“) um eine unfallträchtige Engstelle handelt und hier Sicherheit für Radfahrende unabdingbar ist. Auch für Fußgänger*innen sind die Planungen nicht ideal: Da nicht an allen Kreuzungsseiten der Knotenpunkte im Planungsbereich eine Querungsmöglichkeit vorgesehen ist, müssen die Fußgänger*innen an vielen Stellen Umwege in Kauf nehmen.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung prüft und plant gemäß dem definierten und maximal möglichen Standard des Mobilitätsbeschlusses
- zusätzlich bis zum Dianaplatz eine Begrenzung der Fahrstreifenbreite für den Kfz-Verkehr im gesamten Planungsbereich auf maximal vier Meter beziehungsweise – wo dies möglich ist – auf eine Breite von maximal 3,25 Meter zugunsten des Umweltverbunds.
- die Schaffung von hochwertiger Radinfrastruktur im gesamten Planungsbereich zwischen Gibitzenhof und Finkenbrunn – möglichst bis zum Dianaplatz – und insbesondere auch am Finkenbrunn für die querende Radvorrangroute zwischen Eibach und Hasenbuck.
- die Auszeichnung der Linksabbiegemöglichkeiten für Radfahrende – beispielsweise über signalisiertes indirektes Linksabbiegen, insbesondere am Finkenbrunn.
- die Schaffung von Querungsmöglichkeiten für Fußgänger*innen an allen Kreuzungsseiten der Knotenpunkte im Planungsbereich.
- eine Verbesserung der Anbindung für den Fuß- und Radverkehr am Heistersteg und am Alten Kanal.
Ihr Ansprechpartner:
Alexander Kahl
Ihr Ansprechpartner:
Mike Bock
Verwandte Artikel
Victor Xok / Unsplash
VAG-Rad-Nutzung in Lichtenreuth ermöglichen
Ein eigener Park und ein innovatives Verkehrskonzept machen den neuen Stadtteil Lichtenreuth für viele Menschen sehr attraktiv. Das hören wir auch immer wieder aus der Bürgerschaft. Zwar ist der Stadtteil…
Weiterlesen »
Für eine zuverlässige Straßenbahn: Oberleitungsschäden durch LKW in Unterführungen verhindern
Im Nürnberger Straßenbahnnetz gibt es einige niedrige Unterführungen, an denen die Durchfahrtshöhe stark eingeschränkt ist, beispielsweise im Steinbühler Tunnel oder am Finkenbrunn. Während dies für die Bahnen kein Problem darstellt,…
Weiterlesen »
Jero Sennegs/Unsplash
Auswirkungen der Bezahlkarte für geflüchtete Schüler:innen
Kinder und Jugendliche, die unsere Schulen besuchen, sind teilweise auch von der Einführung der Bezahlkarten betroffen. Die Einführung von Bezahlkarten könnte zu einer sozialen Spaltung führen, weil Kinder und Jugendliche…
Weiterlesen »