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NürnbergStift: LSBTTIQ*-Pflege

Schulungen und Einführung eines Qualitätssiegels

Vorbild MünchenStift

NürnbergStift als stationäre und ambulante Einrichtung der Altenpflege übernimmt als kommunales Unternehmen eine Vorreiterrolle in vielen Bereichen der Pflege. Im Bereich der LSBTTIQ*-Pflege besteht aber leider noch ein großes Defizit. Im Vergleich hierzu sind Einrichtungen wie MünchenStift bereits deutlich fortschrittlicher: 2013 hat der Münchner Stadtrat beschlossen, ein Konzept zur Öffnung der vollstationären Pflege für die Zielgruppe Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender zu entwickeln. Zusammen mit verschiedenen Beratungsstellen und dem Sozialreferat wurde von 2014 bis einschließlich 2018 ein Pilotprojekt durchgeführt. Dank weiterer finanzieller Mittel – vom Münchner Stadtrat zur Verfügung gestellt – können weiterführende Maßnahmen erfolgen. Damit ist MünchenStift auf dem Weg, allen pflegebedürftigen Menschen gerecht zu werden – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung oder Identität.

Schulung und Zertifizierung

Eine weitere Möglichkeit, den Bedürfnissen und Belangen von LSBTTIQ*-Pflegebedürftigen gerecht zu werden, besteht in der Zertifizierung. Besonders hervorzuheben sind dabei der Regenbogenschlüssel – ein aus den Niederlanden übernommenes Qualitätssiegel, für das sich insbesondere der Frankfurter Verband einsetzt und mit dem bereits zwei Pflegeheime in Frankfurt ausgezeichnet wurden – und Lebensort Vielfalt von der Schwulenberatung Berlin. Beiden Siegeln ist ein Prozess hinsichtlich Organisationsentwicklung und Änderung der Unternehmenskultur gemeinsam, der nicht nur zum Ziel hat, sexuelle und geschlechtliche Minderheiten zu integrieren, sondern auch die Mitarbeiter*innen und Führungskräfte zu sensibilisieren.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

  • Die Verwaltung erarbeitet zusammen mit verschiedenen Beratungsstellen und dem Sozialreferat ein Konzept zur Öffnung der vollstationären Pflege für LSBTTIQ*-Zielgruppe und orientiert sich dabei am Beispiel von MünchenStift.
  • Die Stadt stellt die für Konzeption, Planung und Umsetzung notwendigen Mittel zur Verfügung.
  • Die Verwaltung prüft die Voraussetzungen für eine Zertifizierung mit einem der genannten Qualitätssiegel für die Einrichtungen von NürnbergStift und leitet anschließend den Zertifizierungsprozess in die Wege.
  • Nach Ablauf eines Jahres erstattet NürnbergStift dem zuständigem Ausschuss Zwischenbericht.

Ihr*e Ansprechpartner*in:
Uwe Scherzer/Uschi Unsinn

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