Schüler*innen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund in einer Klasse von hinten fotografiert

Sam Balye/Unsplash

Projekt „Intensivierte Berufliche Orientierung an Schulen“ (IBOS) fortführen!

Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD-Stadtratsfraktion

IBOS ist ein innovatives Berufsorientierungsprojekt, das an den beiden Mittelschulen Hummelsteiner Weg und Scharrerstraße in Nürnberg durchgeführt wird. Im Rahmen von Projektklassen begleitet und fördert IBOS den Berufsorientierungsprozess der Schüler*innen frühzeitiger und intensiver als andere Maßnahmen.

Für einen individuellen Berufsorientierungsprozess

Das IBOS-Konzept ist in den Projektklassen (7. bis 9. Klasse) fester Bestandteil im schulischen Curriculum. Bereits in der 7. Klasse setzt IBOS im Berufsorientierungsprozess an (Aufbau und Anforderungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes, Benennung von Interessen, Wünschen, Vorstellungen, Stärken und Kompetenzen, Training von wichtigen persönlichen, sozialen, beruflichen Schlüsselqualifikationen etc.). In der 8. und 9. Klasse können die Jugendlichen dann praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern sammeln.

An beiden Schulen ist jeweils eine Sozialpädagogin nur für das Projekt als Koordinatorin angestellt und kann sich im vollen Umfang um die Organisation, Durchführung, Evaluation und Weiterentwicklung von IBOS kümmern. Dadurch lässt sich eine langfristige Begleitung der Schüler*innen in ihrem individuellen Berufsorientierungsprozess ermöglichen.

IBOS – ein Erfolgsprojekt

Der Erfolg gibt dem Projekt Recht: In den IBOS-Klassen haben im Abschlussjahr 2022 76 Prozent der Schüler*innen den Quali bestanden – drei Prozent davon durch eine Nachprüfung – 24 Prozent haben erfolgreich den Hauptschulabschluss abgelegt. Alle Schüler*innen verlassen die Schule nicht nur mit einem Abschluss, sondern verfolgen konsequent ihren Weg weiter:

54 Prozent gehen in eine duale Ausbildung, 38 Prozent werden eine Berufsfachschule und fünf Prozent eine weiterführende Schule besuchen, drei Prozent werden ein Berufsgrundschuljahr absolvieren.

Trotz seines Erfolgs muss das Projekt, das Fördermittel vom Bayerischen Kultusministerium, von der Bundesagentur für Arbeit sowie der Stadt Nürnberg erhält, jährlich um eine Fortführung bangen.

Wir stellen deshalb den Antrag, IBOS als erfolgreiches Projekt weiterzuführen.

Die Verwaltung berichtet

  • welche Möglichkeiten es gibt, IBOS weiterzuführen und auszuweiten.
  • inwieweit Wirtschaftsbetriebe, die insgesamt einen Fachkräftemangel beklagen, bereit wären, eine finanzielle Unterstützung zur Fortsetzung des Programmes zu leisten.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen

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