Ein Klassenzimmer, Blick über die Jugendlichen auf die Tafel

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Corona-Krise an Schulen: Weitere Öffnung der Schere zwischen bildungsnahen und -fernen Schichten vermeiden

Der nachvollziehbare Corona-Shutdown der Schulen und Kitas hat zu erheblichen Problemen bei Kindern und Jugendlichen, aber auch innerhalb von Familien geführt. Neben der enormen Belastung der Eltern und vor allem auch der Mütter, ist eine weitere Öffnung der Schere zwischen den bildungsnahen und bildungsfernen Schichten in Nürnberg zu befürchten – nicht nur hinsichtlich der Bildungsinhalte, sondern auch im Hinblick auf den Umgang mit digitalen Medien.

Hinzu kommt, dass die schrittweise Öffnung der Einrichtungen keineswegs ohne Probleme erfolgte. Während die Staatsregierung zunächst ankündigte, dass jede*r Schüler*in vor den Pfingstferien zu mindestens einmal die Schule besuchen sollte, folgte dann aber der Beschluss, dass die zweiten und dritten Klassen der Grundschule, die sechsten und siebten Klassen der Mittelschulen sowie die sechsten, siebten und achten Klassen der Realschule erst nach den Pfingstferien wieder in den Schulen unterrichtet werden.

Dies ist aus inhaltlichen, aber besonders auch aus sozialen Gründen hochproblematisch. Es ist bekannt, dass manche Kinder und Jugendlichen bereits „vollständig abgetaucht sind“, also keinen Kontakt mehr zur Schule halten, obwohl Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen alles versuchen, den Kontakt wiederherzustellen.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

Die Verwaltung berichtet

  • inwieweit es Zahlen über jene Schüler*innen gibt, die den Kontakt zu Schule und Lehrer*innen verloren haben – abhängig von den unterschiedlichen Schularten.
  • über die Erfahrungen an Nürnberger Schulen während des Shutdowns und der Zeit danach
    – im Hinblick auf die Gesundheit der Kinder, Jugendlichen und des Personals.
    – im Hinblick auf die Pädagogik und den sozialen Zusammenhalt.
    – im Hinblick auf das Lernen zuhause und nach der Rückkehr in die Klassen.
    – im Hinblick auf die Belastungen des pädagogischen und anderen Personals in den Einrichtungen.
  • über die Lehren hinsichtlich zukünftiger Pandemien sowie im Umgang mit Corona.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen

Ihr Ansprechpartner:
Paul Arzten

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