Das Corona-Virus trifft die Bildungseinrichtungen in großem Ausmaß. Auch wenn die Bildungseinrichtungen seit 2. Juni unter bestimmten Auflagen wieder öffnen und den Kursbetrieb aufnehmen können, sind sie durchdie Aussetzung des Kursbetriebs seit Mitte März in akute Notsituationen geraten. Trotz der Wiederaufnahmen des Kursbetriebs werden die Einrichtungen mindestens bis Ende 2021 mit massiven Einnahmeausfällen zu rechnen haben. Dies gefährdet den Bestand zahlreicher Erwachsenenbildungseinrichtungen in Bayern. Der 30-Millionen-Euro-Rettungsschirm und die Möglichkeiten der Wiedereröffnungen sind ein guter erster Schritt, um die Bildungseinrichtungen und ihre Dozent*innen zu unterstützen. Dennoch werden die unter den strengen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen nun stattfindenden Präsenz- und Online-Angebote sowie der Ausbau von hybriden und Online-Präsenzformen den ursprünglichen Bedarf nicht wiederherstellen können.
Die Nachwirkungen der Ausgangsbeschränkungen werden die Volkshochschulen vermutlich über Jahre spüren. Dennoch können Volkshochschulen gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Damit das geschieht, benötigen sie aber derzeit mehr denn je die Unterstützung von Politik und Gesellschaft.
Aufgrund von Corona-Beschränkungen konnte auch das Bildungszentrum Nürnberg nicht wie gewohnt im Bereich der Weiterbildungsmaßnahmen tätig werden. Freiberufliche Dozent*innen in Nürnberg, die am Bildungscampus tätig sind, trifft die Pandemie besonders hart (siehe Kommentar NN/Anzeiger 23.05.2020). Sie sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Einige fallen ohne Schirm durch alle Raster, sind in großen Nöten und auf die Grundsicherung angewiesen. Viele Kurstermine sind ohne Ersatzleistungen storniert worden. Die Situation der freiberuflichen Dozent*innen ist prekär, einige sind nach wie vor ohne jegliche Unterstützung und auf Grundsicherung angewiesen.
Die Erwachsenenbildung ist laut der Bayerischen Verfassung kommunale Pflichtaufgabe ist und qua Gesetz gleichberechtigter Teil der Bildungslandschaft neben Schulen und Hochschulen. Um das Lehrangebot für Berufstätige und die Weiterbildungsangebote nach der Corona-Krise wieder vollumfänglich zur Verfügung zu stellen, muss die Stadt Nürnberg hier unterstützend mit schnellen und unbürokratischen finanziellen Hilfen beziehungsweise Ausgleichszahlungen für die Dozent*innen eingreifen.
Vor diesem Hintergrund stellen wir folgenden Antrag:
- Die Verwaltung prüft, wie sie die freiberuflichen Dozent*innen am Bildungszentrum, die coronabedingt Honorarausfälle haben, unterstützen kann.
- Die Verwaltung prüft, ob die ausgefallen Honorare zu 50 Prozent an freiberufliche Dozent*innen wie bei anderen Bildungsträgern ausgezahlt werden können.
- Die Verwaltung prüft, wie viele Kursleitungen im Bildungszentrum und in welchem Ausmaß diese davon betroffen sind.
- Um eine zukunfts- und krisensichere finanzielle Absicherung der Erwachsenenbildung in Nürnberg zu sichern, erläutert die Verwaltung, welche Rahmenbedingungen für eine zukunfts- und krisensichere sowie nachhaltig niederschwellige und barrierefreie Erwachsenbildung in Nürnberg generell notwendig sind, um freiberufliche Dozent*innen besser finanziell abzusichern. (Ausbau von Online-Angeboten, Zugang der Bürger*innen zur Infrastruktur und Aufbau von Kompetenzen zur Nutzung etc.).

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen
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