Drei Frauen sitzen nebeneinander auf einer Wiese während einer sommerlichen Festival-Veranstaltung

Aranxa Esteve / Unsplash

Erneute Ermöglichung der Kulturoase / Flächen für den Kulturoasis e.V.

Gemeinsamer Antrag der politbande und der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Kulturoase Nürnberg

Mit der schnellen Etablierung des Kulturoasis e.V. im vergangenen Sommer und das durch diesen Rahmen ermöglichte Kulturangebot konnten pandemiebedingte Einschränkungen und Finanzierungslöcher für freie Kulturvereine und -institutionen der freien Szene zu Teilen aufgefangen werden. Der durch den Verein bespielte Marientorzwinger konnte als soziokultureller Veranstaltungsort einen großen Teil der freien Nürnberger Kulturakteur*innen auch im Stadtbild repräsentieren. Dies ist insbesondere deshalb möglich, da der Verein als Trägerverein gegründet wurde, um Gelder zu verwalten, die Kommunikation und die Koordination mit der Verwaltung für eine Vielzahl beteiligter Vereine zu übernehmen.

Die Kulturoase ist ein offenes Konstrukt, das jedem Veranstaltungskollektiv und jeder Einzelperson offensteht. Aufgrund der aktuellen Situation liegt die Forderung nach einem Fortbestand des hier geschaffenen Angebots auf der Hand. Der Wunsch nach einer Fortführung diverser Veranstaltungsformate von Anfang Mai bis Ende September durch den Kuturoasis e.V. ist gut begründet: Durch den genreübergreifenden Charakter des Programms von Lesungen und Konzerten bis hin zu DJ-Sessions und Visual-Art bündelt der Verein nicht nur viele freie Veranstaltungskollektive, sondern erreicht auch eine breite Masse an Besucherinnen. Damit ist die Kulturoase ein wichtiger Baustein für eine breit gefächerte Nürnberger Kulturoffensive in den Frühlings- und Sommermonaten. Wir sprechen uns auch generell für Sondergenehmigungen zur kulturellen Bespielung von Außenflächen aus (siehe Link).

Gesicherte Finanzierung

Zudem hat der Verein im letzten Jahr sehr wirtschaftlich gearbeitet und sogar weniger Geld benötigt als ihm zugesprochen wurde. Von den bereitgestellten 100.000€ wurden lediglich 57.200€ verbraucht. Durch Lerneffekte, effizientere Abläufe und die Nutzung von bereits beschafften Ressourcen, wird er für den wesentlich längeren Bespielungszeitraum von Anfang Mai bis Ende September mit der gleichen Bewilligungssumme wie im letzten Jahr auskommen. Hinzu kommen die volkswirtschaftlichen Multiplikationseffekte, welche durch Eintritt, Getränkeverkauf, Spenden und Gewerkvergaben an selbständige Techniker*innen und Bühnenbauer*innen schon letztes Jahr positive Auswirkungen auf unsere lokale Kreativwirtschaft hatten. Für einige Vereine war die letztjährige Auflage der Kulturoase sogar die Rettung vor der Insolvenz.

Möglicher Veranstaltungsort: Feuerwache 1

Neben den benötigten finanziellen Mitteln, die wir heute über den Geschäftsbereich Kultur bereitstellen lassen möchten, gilt es weiterhin für einen Fortbestand eines derartigen Kulturangebots Veranstaltungsflächen zu prüfen. Für eine erfolgreiche Suche bedarf es hier erneut der Expertise der Verwaltung. Deshalb soll neben dem Geschäftsbereich Kultur der zweiten Bürgermeisterin auch das Liegenschaftsamt in direkte und enge Kommunikation mit dem Kulturoasis Verein treten, um so Informationsverluste zu vermeiden und einen konstruktiven und effizienteren Austausch zu ermöglichen.

In Betracht kommt insbesondere das Außengelände der alten Feuerwache 1. Dieses bietet neben Sanitär-, Strom- und Wasserinfrastruktur, pandemiegerecht genügend Platz für mehr als 200 Besucher*innen, ist durch die Umzäunung einlasstechnisch leicht kontrollierbar und ist im Gegensatz zum letzten Veranstaltungsort, der Oase, barrierefrei. Hinzu kommt, dass uns bis Ende September keine weitere feste Nutzung durch neue Mieterinnen bekannt ist. Neben diesen günstigen zeitlichen und infrastrukturellen Bedingungen, verfestigt dies insbesondere auch den Standpunkt, das Areal ganzheitlich, niedrigschwellig kulturell nutzen zu können. Neben der Nutzung durch den Kulturoasis e.V. steht einer weiteren Nutzung des Geländes durch weitere Gruppen nichts im Wege.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

  • Die Verwaltung ermöglicht entsprechend des letztjährigen Veranstaltungs- und Hygienekonzepts eine Neuauflage der Kulturoase für den diesjährigen Frühling und Sommer von Anfang Mai bis Ende September.
  • Dazu werden vom Geschäftsbereich Kultur finanzielle Mittel in adäquater Höhe von bis zu 100.000€ bereitgestellt. In der Höhe stehen diese in einem Verhältnis zu den Ausgaben anderer Projekte des Kulturfrühlings sowie in Relation zu der im letzten Jahr bewilligten Unterstützung.
  • Die Verwaltung prüft geeignete Veranstaltungsflächen und konzentriert sich hierbei insbesondere auch auf das Gelände der alten Feuerwache 1. Weiterhin erfolgt eine Prüfung der Wöhrder Wiese sowie des Biergartengeländes am Kettensteg als mögliche Veranstaltungsorte. Darüber hinaus macht die Verwaltung eigene Vorschläge nach autarker Prüfung.
  • Die Kommunikation zum Kulturoasis e.V. geschieht themenspezifisch mit entsprechenden Ansprechpartner*innen auf direktem Wege vom jeweiligen Verwaltungsbereich und wird nicht zentral über den Geschäftsbereich Kultur gesteuert. Dies fördert die Effizienz und Qualität des Informationsaustausches durch kurze Wege und klare Verantwortlichkeiten.
Natalie Keller

Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller

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