Bunte Wachsmalkreiden in einer offenen Packung, im Hintergrund unscharf ein malendes Kind

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Seelischen Erkrankungen zuvorkommen: Verstärkte Vernetzung und Unterstützung für Kinder

Kinder mit Auffälligkeiten im Lern- oder sozial-emotionalen Bereich müssen vor Auftreten einer seelischen Behinderung frühzeitig gefördert und unterstützt werden, um spätere und stärkere Entwicklungsauffälligkeiten zu vermeiden.

Beratung und Hilfe in Nürnberg

Dafür stehen in Nürnberg mehrere Dienste zur Verfügung: Der Fachdienst Inklusion ermöglicht im vorschulischen Bereich (direkt in den regulären Kindertagesstätten) inklusive Förderung und wohnortnahe Betreuung. Die Beratung/Früherkennung für einzuschulende Kinder erfolgt über die Beratungsstelle für Kinder/Jugendliche mit Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderung (ZEBBEK). Für Grundschüler*innen gibt es die Beratungsstelle Inklusion beim Staatlichen Schulamt, zudem Beratungslehrkräfte an den Schulen, den Mobilen Sonderpädagogische Dienst (MSD) und Schulpsycholog*innen sowie den ASD. Diese Diesnte sind aber online schwer auffindbar und untereinander bis jetzt zu wenig vernetzt. Darauf wird erfreulicherweise auch im kommunalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hingewiesen.

Früherkennung und Prävention

Leider fehlt in Nürnberg auch ein praktikables Instrument der Früherkennung an Grundschulen. Ein solches könnte nach dem Vorbild des Fachdienstes für Kinder mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten an Grundschulen (FLEG) in Eichstätt eingerichtet werden, dessen Schwerpunkt die Prävention der Eingliederungshilfe ist: FLEG zeichnet sich insbesondere durch niedrigschwellige Hilfsangebote für Kinder, Eltern und Lehrkräfte (wie Gruppentrainings, Beratung, lerntherapeutische Angebote etc.) sowie enge Zusammenarbeit von Schulamt und Grundschulen aus. Mögliche Störungen sollen also bevor sie auftreten, erkannt und vermieden werden.

Gerade in Zeiten der „Corona-Beschulung“, in der wir es verstärkt mit psychischen Problemen und Entwicklungsstörungen oder -verzögerungen zu tun haben und damit rechnen müssen, dass der Bedarf weiter zunimmt, ist jede mögliche Hilfe und Versorgung dieser Kinder nötig.

Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

Die Verwaltung berichtet

  • über die Auslastung und Inanspruchnahme des Fachdienstes Inklusion, der Beratungsstelle für Kinder/Jugendliche mit Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderung (ZEBBEK) und dem schulpsychologischem Dienst.
  • über die Möglichkeit, eine Unterstützung wie FLEG in der Stadt Nürnberg zu installieren, möglicherweise finanziert durch „Brücken bauen“, „Aktion Mensch“ oder andere finanzielle Unterstützungen für Kinder, die Schwierigkeiten haben.
  • über die Möglichkeiten, deutlich sichtbare Informationen für alle Beratungsstellen sowohl digital als auch analog zur Verfügung zu stellen.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen

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