Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD-Stadtratsfraktion
Fester Bestandteil der Nürnberger Schullandschaft sind die sogenannten Freien Schulen, seien es Reformschulen oder Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Seit ca. 15 Jahren haben sich die Adolf-Reichwein-Schule, die Jenaplan-Schule, das Jenaplan-Gymnasium, die Montessori Schule sowie die Montessori Fachoberschule, die Rudolf-Steiner-Schule und die Wilhelm-Löhe-Schule zur sog. Gemeinschaft der Freien Schulen zusammengeschlossen. Dieses einzigartige Modell, dass diese Schulen vertrauensvoll zusammenarbeiten, ihre Anliegen bündeln und ihre Expertise zur Verfügung stellen, findet bayernweite Beachtung. Freie Schulen bieten neben ihrem alternati-ven Schulangebot an die Eltern und Schüler*innen auch den staatlichen und städtischen Schu-len pädagogisch viele Anregungen und wünschen sich sowohl Anerkennung als auch Vernetzung – immerhin 14 % aller Nürnberger Schülerinnen und Schüler besuchen die Freien Schulen.
Die Freien Schulen werden von Seiten der Stadt Nürnberg jeweils mit verschiedenen Beträgen in unterschiedlicher Höhe bezuschusst, zudem gibt es einen gemeinsamen Fördertopf, den die Freien Schulen gemeinschaftlich bewirtschaften. So wie das öffentliche Schulwesen wachsen auch die Freien Schulen – daher ist es uns ein Anliegen, die Bezuschussung der Freien Schulen noch einmal anzusehen und einen Weg zu finden, wie die Einzeltöpfe schrittweise erhöht werden können. Die Freien Schulen kämpfen zudem mit einzelnen Benachteiligungen, die überwiegend durch den Freistaat gesteuert werden, aber in einzelnen Bereichen könnte auch die Stadt Nürn-berg die bisherige Förder- und Unterstützungspraxis überdenken. Dies wollen wir anregen.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
- Die Verwaltung entwickelt ein Finanzierungspaket, nach dem die einzelnen Schulen bei der Übernahme neuer Aufgaben bzw. Ausbaumaßnahmen eine Steigerung ihres Zu-schusses erfahren. Dies sollte möglichst so erfolgen, dass alle Schulen in einem gewis-sen Zeitraum davon profitieren – z.B. bei Erweiterungsmaßnahmen, beim Ganztag, der Inklusion o.a. Das Verfahren sollte transparent sein und auch mit den Freien Schulen ab-gesprochen werden. Als Grundförderung soll das Ziel einer gleichen Förderhöhe z.B. pro Schüler*in, ohne dabei Kürzungen vorzunehmen, weiterhin Berücksichtigung finden.
- Die Freien Schulen werden in die Bildungsberichterstattung aufgenommen.
- Die Freien Schulen sind wie alle anderen Schulen von der Digitalisierung betroffen und müssen digitale Infrastruktur zur Verfügung stellen. Die Verwaltung prüft, welche Kosten es verursachen würde, die Freien Schulen ebenfalls wie die öffentlichen Schulen ans Glasfasernetz auf Kosten der Stadt anzuschließen und ob dies möglich wäre.
- Die Stadt stellt vor, wie „schulverträgliche“ Zeiten bei der Sport- und Schwimmbadnutzung sichergestellt werden können.

Ihr*e Ansprechpartner*in:
Fraktionsbüro
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