Lesbenfeindliche Gewalt als gesamtgesellschaftliches Problem anerkennen
Machtlos, fassungslos, wütend, traurig, verwirrt, bedroht, ängstlich, entsetzt, geschockt, hilflos: Mit diesen Worten beschreiben Opfer von lesbenfeindlicher Gewalt ihre Gefühle nach verbalen, aber auch körperlichen Angriffen. Hinzu kommt, dass die Frauen anstatt Unterstützung zudem oftmals Verharmlosungen der Taten erfahren. Sätze wie „Stell dich nicht so an“ oder „Es war sicherlich anders gemeint“ belasten die Opfer zusätzlich.
Sichtbarkeit und Anerkennung
Lesbische Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind und waren, brauchen unser Verständnis und unsere Unterstützung: „Noch heute verschweigen viele Frauen im Berufsleben ihre Homosexualität, da sie Nachteile befürchten. Lesbische Frauen sollten in jedem Lebensalter und in ihren unterschiedlichen Lebenslagen, in ihrer Vielfalt und ihrer Stärke, mit ihren Themen und mit ihren Interessen, ihren Beiträgen zu Kultur und Geschichte und insbesondere zu Geschichte der Frauenemanzipation sichtbar sein“, sagt queerpolitischer Sprecher Uwe Scherzer.
Viele lesbische Frauen haben in der Frauenbewegung erheblich zur stärkeren Wahrnehmung und Anerkennung von Frauen in der Öffentlichkeit beigetragen. Zudem haben sie einen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet, dass Frauen ein selbstbestimmtes Verhältnis zur weiblichen Sexualität entwickeln konnten – und doch bleiben sie als Homosexuelle oft unsichtbar.
Aufmerksamkeit und Thematisierung
„Nach wie vor werden die Bedürfnisse und Belange von lesbischen Frauen in Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit wenig bis gar nicht thematisiert. Ebenso gibt es keine oder nur kaum Aufmerksamkeit für ihr Potenzial sowie ihre spezifischen Ausgrenzungserfahrungen“, so Natalie Keller, frauenpolitische Sprecherin.
Seit 2008 wird jährlich am 26. April der Tag der lesbischen Sichtbarkeit begangen. An diesem Tag werden Politiker*innen auf allen Ebenen und Zivilgesellschaft dazu aufgefordert, lesbenfeindliche Gewalt als gesamtgesellschaftliches Problem wahrzunehmen und anzuerkennen, um physische und psychische Gewalt zu verhindern und Diskriminierung und Benachteiligung abzubauen.
Weitere Informationen zu geplanten Aktionen am Tag der lesbischen Sichtbarkeit gibt es auf der Seite des dyke*march Nürnberg zu entdecken.
Ihr*e Ansprechpartner*in:
Uwe Scherzer/Uschi Unsinn
Ihre Ansprechpartnerin:
Natalie Keller
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