Die Corona-Krise hat nicht alle Gruppen unserer Gesellschaft gleich stark betroffen. Besonders für Drogenabhängige hatte der Shutdown weitreiche Auswirkungen: Für sie bestand kaum noch eine Möglichkeit, um „Geld zu machen“. Dies führte unter anderem zu einer Verschlechterung ihrer psychischen Verfassung und im Zuge dessen teilweise zu massiven Aggressionen. Diese Umstände führten wiederum zu verstärkten Polizeikontrollen und Einschränkungen der Hilfsangebote. Dabei leiden besonders konsumierende Frauen aufgrund der eingeschränkten Hygiene- und Toilettenmöglichkeiten unter der Situation. Des Weiteren wirkt sich auch die teils aggressive Stimmung in der Szene vor allem auf Frauen aus, da sie per se stärker von Gewalt betroffen sind.
Die klassische Streetwork ist in Zeiten von Corona unmöglich. Beratungen können überwiegend nur telefonisch erfolgen, wobei die häufig schlechte Erreichbarkeit der Klient*innen die Arbeit zusätzlich erschwert. Zudem mangelt es vielen Einrichtungen an Schutzmaterial – insbesondere Masken waren zeitweise nur schwer erhältlich.
Vor diesem Hintergrund stellen wir folgenden Antrag:
- Die Stadt berichtet über die aktuelle Problemlage der Drogenkonsument*innen.
- Die Verwaltung erstattet Bericht darüber, wie die empfohlene Lockerung seitens der Kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland bezüglich der Take-Home-Regelung für Substitutionsmittel in Nürnberg umgesetzt wurde.

Ihre Ansprechpartnerin:
Andrea Friedel
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