Die Fernwärme in Nürnberg ist einer der zentralen Hebel für den Klimaschutz im Gebäudesektor. Daher begrüßen wir den Ausbau des Fernwärmenetzes und den aufgestellten Fahrplan für die Klimaneutralität der N-ERGIE sehr.
Wir müssen diese Technologie jedoch weiterentwickeln, um noch energieeffizienter zu werden. Es gilt, die Erneuerbaren Energien und Abwärme in das Netz einzubinden und gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten. Der wichtigste Schritt ist dafür die Absenkung der Betriebstemperaturen der Fernwärmenetze. Denn technisch machbar ist die Niedertemperatur-Fernwärme schon heute.
Gerade in Neubaugebieten haben wir es mit höchst energieeffizienten Gebäuden zu tun. Die zu hohen Temperaturen bei der Fernwärme minimieren diesen Vorteil und stellen sich als ineffizient und kontraproduktiv dar. Das entspricht weder den anerkannten Regeln der Technik, noch ist ein solches Vorgehen zukunftsfähig und kann damit auch nicht unser Ziel angesichts des Klimawandels sein.
Deshalb benötigen wir für die einzelnen Quartiere zentrale Übergabestationen. Damit kann die Hydraulik der Quartiersnetze bedarfsorientiert mit niedrigen Temperaturen betrieben werden. Zudem können hierbei wirtschaftlichere Materialien verwendet und vereinfacht regenerative Energien eingebunden werden. Dafür ist es notwendig, dass die N-ERGIE einerseits die notwendigen Rahmenbedingungen aufstellt und andererseits bei der nachhaltigen und klimaschonenden Stadtentwicklung von Beginn an eingebunden wird.
Diese Anforderungen können bei der anstehenden Netzerweiterung in die bereits bestehende Struktur eingebracht werden. Fernwärmenetze mit niedrigeren Temperaturen sind technisch machbar und für die Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor unerlässlich.
Vor diesem Hintergrund stellen wir zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung prüft und berichtet:
- über eine Reduzierung der Betriebstemperatur des Fernwärmenetzes in den neuen Stadtentwicklungsgebieten und – wo möglich – in der bestehenden Netzstruktur,
- über die Anpassung der technischen Fernwärme-Anschlussbedingungen, Regularien, Rahmenbedingungen und der Festsetzung von niedrigen Temperaturen in den Bebauungsplänen.
Ihr Ansprechpartner:
Cengiz Sahin
Verwandte Artikel
https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de - Andreas Praefcke
Revitalisierung des Gebäudes von Galeria Karstadt Kaufhof
Nach wie vor debattieren wir über die Zukunft des Gebäudes von Galeria Karstadt Kaufhof in der Königstraße. Aktuell hat die Wirtschaftsförderung Nürnberg hierzu eine Studie ausgeschrieben, um – wie im…
Weiterlesen »
Dragos Gontariu/Unsplash
Für jedes Nürnberger Baby ein fair produziertes Mulltuch
Die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Nürnberg hat ein vorbildliches Projekt ins Leben gerufen: Seit April werden 1.000 fair produzierte Mulltücher als Willkommensgeschenk in den Kliniken Hallerwiese und Südklinikum sowie an einige…
Weiterlesen »
Markus Spiske/Unsplash
GEG 2024: Bericht über Erfüllung der Anforderungen bei der Mindest-Gebäudeautomation bei Nicht-Wohngebäuden
Gebäude-Automatisierungssysteme können die unterschiedlichen Einheiten wie Heizung, Lüftung, Klima etc. regeln undsteuern und somit die Energieeffizienz deutlich verbessern. Doch im Rahmen des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) betrafen die gesetzlichen Mindeststandards bisher nur…
Weiterlesen »