Schülerin hält Referat und hält ein Plakat

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Kein Ersatz für zweiten Bücherbus: Wie können wir Lesen fördern?

Die IGLU-Studie 2023 berichtet erneut über eine Zunahme von Problemen beim Lesen. Etwa ein Viertel der Viertklässler:innen erreicht nicht das Mindestniveau beim Textverständnis – ein großes Problem für die weitere Schullaufbahn.

Diesen Problemen muss von Seiten der Landesregierung über die unterrichtliche Seite, z.B. mehr Personalkapazitäten oder Einrichtungen von Schulbüchereien zur Leseförderung, begegnet werden. Aber auch von Seiten der Kommune kann das Lesen gefördert werden: Durch Stadtteilbibliotheken oder die allseits beliebten zwei Bücherbusse , die die Grundschulen bisher alle zwei Wochen anfahren.

Einer der Bücherbusse müsste nun ersetzt werden. Mit dem Stadtratsbeschluss für den Haushalt 2023 wurde dieser Ersatz allerdings gestrichen, was angesichts der aktuellen IGLU-Studie recht fragwürdig ist. Allerdings heißt es in diesem Beschluss aber auch: „Dafür werden nach Stilllegung des zweiten Bücherbusses jährlich 20.000 € für Stadtteilinitiativen zur Verfügung gestellt.“

Warum sind die Bücherbusse grundlegend für Leseförderung und Bildung? Sie kommen zu allen Kindern, egal welcher Herkunft, und motivieren sie zum Lesen, zur Neugierde und sind zudem in die pädagogischen Konzepte der Lehrer:innen nachhaltig eingebunden.

Die faktische Halbierung des Angebots stellt eine deutliche Verschlechterung der Leseförderung an den Grundschulen dar. Gerade in Stadtteilen, wo es keine Stadtteilbibliotheken gibt, spielt dies eine große Rolle. Viele Schüler:innen können sich dann nicht mehr niedrigschwellig Bücher ausleihen. Mittlerweile haben Nürnberger Eltern für den Erhalt des zweiten Bücherbusses eine Petition gestartet, schon über 3.000 Menschen haben hierfür unterschrieben.

Wir stellen deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:
Die Verwaltung berichtet

  • über die Versorgung der Stadteile mit Stadtteilbibliotheken,
  • über die künftige Versorgung der Stadtteile mit dem Bücherbus,
  • über die Verwendung der o.g. 20.000 Euro, die an Stadtteilinitiativen gehen sollen,
  • über die Auslastung von Stadtteilbibliotheken und Bücherbussen, vor allem von Kindern im Grundschulalter,
  • über Projekte, die in Zusammenarbeit von Grundschulen mit den Stadtteilbibliotheken und Bücherbussen stattfinden,
  • darüber, wie die Möglichkeiten der Leseförderung erweitert werden können,
  • über die Möglichkeit, den zweiten Bücherbus z.B. durch Spenden zu erhalten,
  • über die Möglichkeiten, neue Stadtteilbibliotheken einzurichten.

Ihre Ansprechpartnerin:
Gabriele Klaßen

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