Coffee-to-go-Becher, Take-Away-Behälter, Einmal-Grills – in der Corona-Pandemie stieg nicht nur die Zahl der Einwegverpackungen, sondern auch die Vermüllung öffentlicher Flächen. Während die Auswirkungen des Corona-Virus in vielen Bereichen Stillstand bedeutete, führten sie beim Thema Müll zu einem großen Rückschritt und vorerst weg von den Bestrebungen, das Müllaufkommen sukzessive zu minimieren. Besonders erschreckend zeigt sich dabei aktuell die Situation im Marienbergpark oder an der Wöhrder Wiese, die an vielen Tagen eine extreme Vermüllung aufweisen. Ein altbekanntes Problem, das nun durch die Unmengen an Einweg-Verpackungen weiter massiv wächst – auch weil ein falsches Verständnis damit verbunden ist.
„Einweg-Verpackungen pauschal als Infektionsschutz anzusehen ist ebenso falsch wie diesem umweltschädlichen Richtungswechsel nichts entgegenzusetzen. Gesundheit und Umweltschutz dürfen sich nicht gegenseitig ausspielen“, sagt Marc Schüller, umweltpolitischer Sprecher. Deshalb fordern wir, dass die Stadt eine umfassende Strategie zur Müllvermeidung nach den Zielen des europäischen Netzwerks Zero Waste Europe entwickelt und hierfür mit allen Referaten, Eigenbetrieben und städtischen Gesellschaften zusammenarbeitet.
Damit Nürnberg zur Zero Waste City werden kann, müssen – insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Situation – umgehend erste Schritte sowie ein umfassendes Konzept folgen: „Hier ist die Stadt gefordert, indem sie interdisziplinär mit Verwaltung, allen Referaten und Eigenbetrieben einzelne Etappen festlegt und diese konsequent gemäß den Zielen des Netzwerks Zero Waste Europe verfolgt. Zero Waste City ist ein langfristiges Projekt, das einer steten Analyse und Anpassung bedarf“, so Kai Küfner, Mitglied im Umwelt-Ausschuss. Aber auch Bürger*innen, Handel, Industrie und Gastronomie sind hier gefragt – denn Müllvermeidung ist Gemeinschaftssache.
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